Max Verstappen bleibt in der Formel 1 2024 unaufhaltsam. Nachdem er bereits in China den Sprint, das Qualifying und das Rennen für sich entscheiden konnte, ist er beim Miami-GP drauf und dran noch einen draufzusetzen und sämtliche Sessions des Wochenendes zu gewinnen. Denn im Gegensatz zum Rennwochenende in Shanghai setzte der Weltmeister auch im einzigen Training und im Sprint-Qualifying am Freitag jeweils die Bestzeit. Es fehlt jetzt nur noch das Rennen.

Doch Verstappen war am Samstag dennoch nicht übermäßig glücklich. Er ließ zwar sowohl im Sprint als auch im Qualifying zu keinem Zeitpunkt etwas anbrennen, aber auf dem Weg zum Sprint-Sieg und vor allem zur Pole hatte er mit den mangelnden Grip-Verhältnissen auf dem Miami International Autodrome zu kämpfen. "Es war extrem schwierig, eine Runde hinzubekommen, auf der alles funktioniert", analysierte er.

Miami-Grip ärgert Verstappen: Wieso ist das hier so schwierig?

"Aus irgendeinem Grund ist es sehr schwer hier die Reifen auf der ganzen Runde zum Arbeiten zu bekommen", erklärte er nach der Qualifikation. Obwohl er im Red Bull offenbar besser als alle anderen damit zurechtkam, minderte das seine Freude über Startplatz 1: "Es ist einfach so unvorhersehbar. Das macht es frustrierend. Es macht nicht wirklich Spaß so zu fahren."

"Ich kann mir nicht erklären, was falsch ist. Denn ich fahre so wie immer, aber als man aus einer Kurve herauskommt, verliert man plötzlich eine Zehntelsekunde weil ein bisschen weniger Grip vorhanden ist", rätselte er über die mysteriöse Strecken-Entwicklung auf dem Kurs, der rund um das Football-Stadion der Miami Dolphins führt. "So hat man keine Ahnung, was man bekommt", legte er nach.

Die sehr volatilen Grip-Verhältnisse offenbarten sich vor allem im letzten Qualifying-Run in Q3. Nur wenige Piloten konnten sich in diesem tatsächlich verbessern: Lando Norris, da er auf dem ersten Run noch Medium-Reifen oben gehabt hatte, Lewis Hamilton mit einem Fehler im ersten Versuch und Sergio Perez, der ebenfalls die erste Q3-Runde nicht perfekt getroffen hatte. Max Verstappen gehört nicht zu diesen Ausnahmen.

Verstappen: Deshalb war die 2. Runde langsamer

"Mein erster Sektor war ein bisschen besser, aber dann im Mittelsektor fiel es aus irgendeinem Grund ab. Im letzten Sektor war es wieder etwas ähnlich", analysierte er seine zweite Runde. Verstappen steht wenig überraschend mit seinen Aussagen nicht alleine da, Kritik an den Strecken-Verhältnissen auf der Straßen-Strecke in Florida gehören beim ersten USA-Termin der Formel-1-Saison 2024 beinahe schon zum guten Ton - wie schon in den letzten Jahren.

"Ich denke es kommt alles zusammen. Die Strecke, die Reifen, das Auto und das Wetter", erklärt sich Verstappen die Grip-Probleme. Die Temperaturen sind an diesem Wochenende besonders hoch. Auf der Strecken-Oberfläche wurden im Qualifying beinahe 50 Grad gemessen. Ähnlich hohe Werte kennt man in der Formel 1 nur von wenigen anderen Rennen, wie etwa dem Sommer-Klassiker in Ungarn.

Die Reifen-Konstellation ist in Miami besonders eigenartig. Denn einerseits sind die Mischungen so gewählt, dass ein 1-Stopp-Rennen auf Medium und Hard die logischste Strategie-Wahl für den Renn-Sonntag ist, andererseits überhitzen die Soft-Reifen bereits auf ihrer ersten Push-Runde. Heißt: Pirelli kann auch kaum auf weichere Reifenmischungen ausweichen.

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